Wie drei große Trends die Netzwerklandschaft verändern - von Alexander Thiele, Director Networking Deutschland bei Dell in Frankfurt am Main

Konvergente Infrastrukturen, softwaredefinierte Netzwerke, verteilte Architekturen: Drei innovative Konzepte bieten Unternehmen mehr Offenheit und Flexibilität. 

Unternehmen, die den Datendurchsatz innerhalb ihrer IT-Infrastruktur verbessern wollen, stehen oft vor einer Herausforderung. Die Bandbreite und die Leistungsfähigkeit ihrer Netzwerke setzen die Grenzen, durch proprietäre Technologien sind die Kosten hoch und die Innovationszyklen lang. Doch diese Ausgangslage ist im Begriff, sich nachhaltig zu verändern. Drei große Trends treiben den Wandel des Netzwerkmarktes voran: Konvergente Infrastrukturen, softwaredefinierte Netzwerke (SDN) und verteilte Architekturen. Diese Technologien werden mittelfristig einen Reifegrad erreichen, der ihren Einsatz für Unternehmen attraktiv macht. Sie erhalten damit mehr Flexibilität durch Standards und ihre Abhängigkeit von proprietären Technologien sinkt.

Trend 1: Konvergente Infrastrukturen

Konvergente Infrastrukturen sind genau genommen kein reines Netzwerk-Thema. Diese Architektur aber hat einen starken Einfluss darauf, wie und von wem Netzwerke verwaltet werden. Bislang bestehen IT-Infrastrukturen oft aus getrennt voneinander verwalteten Silos für Server, Storage und Netzwerk. Dies macht die Bereitstellung neuer Ressourcen sehr umständlich.

Die Virtualisierung löst dieses Problem bis zu einem gewissen Grad – dank ihrer Fähigkeit, die klassischen Silos aufzubrechen. Die Virtualisierungs-Administratoren folgen beim Aufbau ihrer Infrastruktur aber häufig einem traditionellen Ansatz: Sie wählen nach dem Bestof-Breed-Prinzip individuelle Plattformen aus und verwalten ihre virtuelle Infrastruktur mit den zugehörigen System-Management-Tools. Diese Tools sind aber für individuelle Plattformen und physische Umgebungen ausgelegt. Eine ganzheitliche Administration ist mit ihnen nicht möglich. Vor diesem Hintergrund gewinnt ein neues Konzept an Akzeptanz: Konvergente Infrastrukturen. Sie beschreiben ein integriertes Gesamtsystem aus Server, Storage und Netzwerk, das sich über eine einzige Management-Oberfläche ganzheitlich verwalten lässt. Diese Infrastrukturlösung stellt darüber hinaus einen Pool aus virtuellen Ressourcen für den Betrieb von Anwendungen, virtuellen Desktops und Private Clouds bereit.

 

Zu den Kerneigenschaften dieser Architektur gehören:

• Modularer Aufbau aus Servern, virtuellen Netzwerken und automatisierten Storage-Plattformen, die über einheitliche SAN- und Ethernet-Fabrics verbunden sind;

• Konvergentes Management durch vereinheitlichte Infrastruktur-Operationen mit einfachen, intuitiven Tools;

• Verschiedene Möglichkeiten zum „Deployment“ – vom komplett vorintegrierten System bis hin zum vollständigen „Do-it-Yourself“-Ansatz;

• Umfassende Referenzarchitekturen für den flexiblen Einsatz von Unternehmensanwendungen, virtuellen Desktop-Infrastrukturen und Private-Cloud-Lösungen.

 

Uneinigkeit herrscht bei der Frage, wem die konvergente Infrastruktur „gehört“. Die meisten Netzwerkanbieter nähern sich diesem Thema aus einer netzwerkzentrierten Perspektive. Ihre Angebote erlauben es zwar dem Netzwerk-Administrator, die Server zu managen, die Server-Verantwortlichen können aber nicht zwangsläufig das Netzwerk verwalten. Um den Unternehmen Offenheit zu bieten, sollte eine konvergente Infrastruktur aber beide Optionen bedienen. Dies lässt sich mit flexiblen Tools im Switching Layer ermöglichen, die entsprechend konfiguriert werden können.

Trend 2: Softwaredefinierte Netzwerke

Softwaredefinierte Netzwerke werden die Netzwerkinfrastrukturen genauso revolutionieren wie die Virtualisierung im Bereich der Server. Der Hintergrund dieses Trends: Die herkömmlichen Netzwerke können die heute benötigte Flexibilität nicht bieten. Entwickler haben wenige Möglichkeiten, die Netzwerkgeräte so zu modifizieren, dass sich eine tiefe Integration zwischen den Anwendungen und der Netzwerkinfrastruktur erreichen lässt. Die Switches routen die Daten mit den in der Netzwerk-Hardware verbauten CPUs. Dadurch haben die IT-Verantwortlichen wenig Kontrolle über den Datenverkehr. In softwaredefinierten Netzwerken steht dagegen ein vom Switch entkoppelter Controller zur Verfügung. Damit lässt sich der Datenverkehr ohne manuelle Konfiguration der Hardware gestalten. Administratoren können die Kontrolle über das ganze Netzwerk übernehmen und eine flexible virtuelle Netzwerkarchitektur bereitstellen. Ergebnis: Stundenlanges manuelles Routing gehört der Vergangenheit an.

Ein umfassender Ansatz für softwaredefinierte Netzwerke, wie ihn beispielsweise Dell verfolgt, bezieht alle Bereiche der Infrastruktur ein. (Quelle: Dell)

Außerdem kann wesentlich schneller auf neue Geschäftsanforderungen reagiert werden. Ein weiterer Vorteil: Die Netzwerk-Manager werden unabhängiger von kostspieligen proprietären Switchen und Routern. Softwaredefinierte Netzwerke lassen sich mit wesentlich günstigerer Hardware konfigurieren.

Trend 3: Verteilte Architekturen

Die traditionellen, zentralisierten und monolithischen Chassis-Switch-Netzwerke eignen sich immer weniger für die Anforderungen an eine moderne IT-Infrastruktur. Das hat mehrere Gründe: Mitarbeiter der Unternehmen sind oft über verschiedene Standorte verteilt und mobil. Außerdem führen Virtualisierung und Cloud Computing zu einem wesentlich höheren Server-to-Server-Traffic. Zusätzlich müssen Unternehmen heute größere Datenvolumen verarbeiten, speichern und analysieren. Für diesen verteilten, „Ost-West Datenverkehr“ sind die traditionellen, monolithischen Netzwerke nicht ausgelegt. Sie wurden stattdessen für einen linearen „Nord-Süd-Verkehr“ vom und zum Rechenzentrum zugeschnitten. Sie aufzurüsten ist aufwändig und kostspielig. Sind alle Slots belegt, hat man keine andere Wahl, als einen umfassenden Hardware-Tausch durchzuführen.

Die Zukunft gehört deshalb verteilten Netzwerken, die sich leichter erweitern lassen. So können verteilte Core-Architekturen durch günstige Ethernet-Switches skaliert werden. Gleichzeitig erhöht sich die Zuverlässigkeit: Verteilte Netzwerke eliminieren den „Single Point of Failure“ und bieten eine bessere Performance für den Any-to-Any-Datenverkehr. Beim Aufbau entsprechender Angebote verfolgen viele Netzwerkanbieter allerdings einen proprietären Ansatz. Der Kern der Architektur ist dabei zwar verteilt, proprietäre Standards, Protokolle und Betriebssysteme lassen aber keinen Spielraum für Interoperabilität. Um die nötige Flexibilität zu erhalten, sollten Unternehmen deshalb Wert auf offene Standards legen. Damit können sie die Komponenten des verteilten Netzwerks je nach Anforderung und Budget auswählen und zusammenstellen.

Konvergente Infrastrukturen, softwaredefinierte Netzwerke und verteilte Architekturen schaffen zahlreiche Möglichkeiten für notwendige Veränderungen bei der Bereitstellung von Infrastruktur. Zu lange waren IT-Abteilungen gefangen in Technologien und Kostenzyklen, die Innovationen behindert haben. Mit offenen Standards, Frameworks und Architekturen bahnen die „großen Drei“ den Weg für die Bewältigung bestehender und neuer Herausforderungen.

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