Der Steckverbindungsspezialist ODU nutzt dabei Technik von Allied Telesis. Einfacher geht es kaum: Das Rechenzentrum im Container kommt per LKW ins Unternehmen. Dort gilt es dann nur noch eine Strom- und Datenverbindung zum Firmengebäude aufzubauen und einen Wasseranschluss für die Kühlung zu legen. Damit verläuft die Implementierung einer solchen Infrastruktur relativ schnell. Gerade wenn ein Unternehmensgebäude aus baulichen Gründen für ein klassisches Rechenzentrum nicht geeignet ist, spielen die neuen Container-Lösungen ihre Vorteile aus. Aber auch in Fällen, in denen wertvoller Produktionsplatz nicht der IT geopfert werden soll, kommen diese Systeme zum Zug.
So ging es auch der Firma ODU aus Mühldorf am Inn. Das Unternehmen gehört zu den führenden Herstellern von Steckverbindungen und ist in diesem Bereich Alleinlieferant für über 100 internationale namhafte Firmen wie Phillips und Siemens. Vom kleinen Stecker für das Handy bis zur
Starkstromverbindung hat das Unternehmen mit weltweit mehr als 1300 Mitarbeitern ein denkbar breites Produktportfolio.
Mit dem Erfolg der vergangenen Jahre weitete das Unternehmen seine Produktion erheblich aus, was auch für die IT nicht folgenlos blieb. Die
Expansionspläne in dieser Richtung scheiterten jedoch am begrenzten Platz, der für eine Ausweitung der Produktion nicht minder dringend gebraucht
wurde. Schnell war klar, dass ein Container-System die ideale Lösung für den Rechenzentrumsbetrieb ist. So brachten die Verantwortlichen die Server in zwei „Datacenter in a box“ von Lampertz an zwei getrennten Orten auf dem Firmengelände unter. Wie wichtig eine performante und hochverfügbare Netzwerkinfrastruktur dabei ist, war den IT-Profis des Betriebs von Anfang an klar. „Wir brauchten eine Lösung, die an keiner Stelle zum Flaschenhals werden sollte und unser Redundanzkonzept sinnvoll unterstützt“, sagt Stefan Bauer, Teamleiter IT Infrastruktur bei ODU.
Schließlich arbeitet das Unternehmen teilweise im Dreischichtbetrieb und ist auf eine jederzeit funktionierende IT angewiesen. Zudem nutzt ODU mit VMWare virtualisierte Systeme sowie eine Voice-over-IP-basierte Kommunikation. Gerade deshalb sind Ausfallzeiten von mehreren Sekunden absolut nicht hinnehmbar.
Bislang setzte ODU auf Switches eines anderen Herstellers und arbeitete mit einem klassischen Stacking über die Backplane. Dies sollte auch in der neuen Umgebung möglich sein. Auf der Suche nach einem leistungsfähigen Ersatz und Upgrade für die bestehenden Komponenten landete der
Steckverbindungsspezialist bei Allied Telesis. „Die Produkte überzeugten uns aus technischer Sicht und auch die Investitionskosten waren deutlich niedriger als bei Angeboten von Mitbewerbern“, fasst Bauer die Gründe für die Entscheidung zusammen. Innerhalb einer Woche konnten die Allied Telesis-Mitarbeiter zudem ein komplettes Netzkonzept und Angebot liefern. Auch in dieser Hinsicht setzte sich der Infrastrukturspezialist vom Wettbewerb ab. Den Backbone der neuen Installation bilden AT SBx908 Switches, die jeweils doppelt in jedem der zwei Container installiert wurden und auch im alten Serverraum zum Einsatz kommen. Dieser fungiert heute als Leitzentrale.
Die sechs Switches an drei Orten arbeiten mit dem modernen Ethernet-Protected-Switching-Ring (EPSR)-Protokoll. Es könnte in Zukunft das
klassische Spanning-Tree-Verfahren (STP) ablösen. Dieses schützt bislang viele ringförmig angeordnete Ethernet-Switches, muss aber mit recht langen Recovery-Zeiten von mehreren Sekunden auskommen. Mit dem von Allied Telesis entwickelten EPSR-Protokoll dagegen sind Recoveryzeiten von weniger als 50 Millisekunden problemlos erreichbar. Zusätzlich bieten Funktionen wie Virtual Chassis Stacking (VCStacking) kombiniert mit Link-
Aggregation eine einfache Möglichkeit, redundante Wege aufzubauen. Dabei sind alle Verbindungen aktiv und keine Ressource im Netzwerk bleibt
unbenutzt. „Wir setzen auf das klassische, aber optimierte Stacking sowie eine Anbindung über zwei zusammengefasste Leitungen. Diese Technik
bietet relativ preiswert ein sehr hohes Maß an Verfügbarkeit und Sicherheit“, erklärt Jürgen Schuller, Area Sales Manager bei Allied Telesis.
Durch die neue Netzwerkkonfiguration ist es möglich, dass im Hauptgebäude nur noch Verteiler für die Verkabelung und eine Core-Komponente betrieben werden.
Aus baulichen Gründen war es wenig sinnvoll, die komplette Verkabelung zu ändern und direkt zu den Containern zu führen. Die Container wiederum sind über 10-Gigabit-Leitungen untereinander verbunden und haben jeweils einen eigenen Zugang zum Hauptgebäude. Bei ODU bereut man den Rechenzentrumsumzug in die zwei neuen Container nicht. „Ohne eine solide Netzwerkinfrastruktur allerdings, wären wir diesen Schritt niemals gegangen“, fasst das Unternehmen die Beweggründe zum Einsatz von Allied Telesis-Lösungen zusammen. „Mit diesem Partner sind wir in Sachen Verfügbarkeit, Servicequalität und Performance auf der richtigen Seite.“