Fast die Hälfte der europäischen Unternehmen in der Fertigungsindustrie glaubt, dass ihre Mitarbeiter ein ernsthaftes Risiko für ihre Informationssicherheit darstellen. Dennoch ist ein Viertel dieser Unternehmen nicht bereit, in entsprechende Fortbildungsmaßnahmen zu investieren, die sich dem Thema Informationsrisiko widmen. In einem Drittel der Unternehmen wird gar nicht erst darüber gesprochen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie [1] der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC und des Archivierungs- und Informationsmanagement-Spezialisten Iron Mountain.
Die europaweite Studie zeigt auf, dass 46 Prozent der Unternehmen im produzierenden Gewerbe ihre Mitarbeiter als Informationsrisiko betrachten, das ist fast doppelt so viel wie der Durchschnitt aller Branchen (24 Prozent). Die meisten befragten Unternehmen (82 Prozent) aller Branchen gaben hingegen auch an, dass sie ihren Mitarbeitern größtenteils Vertrauen schenken, was die Einhaltung von Richtlinien zur Informationssicherheit betrifft. In der Fertigungsindustrie wiederum fällt dieses Vertrauen mit 67 Prozent weitaus geringer aus. Bei der Frage nach der Ursache für eine Datenpanne glauben Hersteller, dass ihr IT-Personal (55 Prozent) und ihre leitenden Angestellten (33 Prozent) die größte Gefahrenquelle darstellen.
Große Bedenken zu Informationsrisiken aber keine Maßnahmen
Trotz dieser besorgniserregenden Zahlen investieren 24 Prozent der Unternehmen im produzierenden Gewerbe nicht in entsprechende Fortbildungsprogramme, um ihre Mitarbeiter auf etwaige Informationsrisiken vorzubereiten. Darüber hinaus besitzen 37 Prozent keine Kommunikationsmaßnahmen, die das Thema Informationssicherheit in den Vordergrund rücken.
Sorge um rechtliche und finanzielle Konsequenzen
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass der offensichtliche Mangel an Vertrauen symptomatisch für die Voreingenommenheit des Sektors bezüglich des Themas Datenpannen ist. Ein Drittel der Unternehmen (32 Prozent) in der Fertigungsbranche sorgt sich über die rechtlichen Konsequenzen eines unvorhergesehenen Datenverlusts. Das sind doppelt so viele Unternehmen wie der Durchschnitt (16 Prozent). Daneben befürchtet ungefähr die Hälfte (48 Prozent) finanzielle Verluste nach einer Datenpanne verglichen mit dem Durchschnitt von 33 Prozent. Mehr als jedes zehnte (16 Prozent) Unternehmen glaubt, dass eine Datenpanne existenzbedrohend sein könnte – das ist fast drei Mal so viel wie der branchenübergreifende Durchschnitt.
„Das produzierende Gewerbe durchläuft gerade eine Phase des tiefgreifenden Wandels, der vor allem durch neue technische Innovationen und eine noch stärkere Globalisierung gekennzeichnet ist. Infolge dessen steigt auch die Bedeutung von Informationen, denn sie stellen oftmals die Grundlage für den Geschäftserfolg von Unternehmen dar“, äußert sich Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer von Iron Mountain zu den Ergebnissen der Studie. „Um im vollen Umfang von ihren Informationen zu profitieren, müssen Hersteller ihren Mitarbeitern einen schnellen Zugang zu kritischen Daten gewähren, während sie gleichermaßen dafür verantwortlich sind, diese Daten bestmöglich zu schützen. Dies erfordert jedoch ein umfassendes Informationsmanagement und eine Sensibilisierung der Mitarbeiter. Da die Mitarbeiter an vorderster Front für den Schutz der Daten verantwortlich sind, müssen diese durch entsprechende Schulungs- und begleitende Kommunikationsmaßnahmen unterstützt werden“, so Börgmann weiter.
Mehr Informationen über die Ergebnisse der Studie erhalten Sie in unserem Europäischen Branchenbericht: Informationsmanagement im Jahr 2020: Welche Herausforderungen bestehen für die Fertigungsindustrie? www.ironmountain.de/branchen-insights
[1] Beyond awareness: the growing urgency for data management in the European mid-market, PwC für Iron Mountain, Juli 2013. PwC befragte 600 Führungskräfte in Unternehmen mit 250 bis 2.500 Mitarbeitern in den Branchen Recht, Finanzen, Dienstleistung, Pharma, Versicherung und Fertigung in Frankreich, Deutschland, Ungarn, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden.